Geburtsbericht B-Wurf

Die Frage die ich mir immer wieder stelle:

                   Warum müssen Hunde eigentlich meistens nachts werfen?

 

Charlie konnte das auch nicht beantworten.

 

Um 11.00 begann die Eröffnungsphase. Dann mal die Wurfkiste noch wasserdicht machen und genug Handtücher und Bettlaken reinlegen. Die arme Hexe wurde nach draußen verbannt.

 

Den ganzen Tag zog es sich hin. Sollte es wieder eine Nachtschicht werden? Um 22.30 Uhr war wieder alles ruhig, Hexe schläft heute im Keller. 

Das Hecheln und die Unruhe werden immer mehr. Kann ich mich noch etwas auf der Couch hinlegen? Mehr als 10 Minuten kann ich eh kein Auge zumachen. Sobald Charlie einmal schluckt oder aufsteht bin ich eh wieder wach. Da sitzt man da und wartet und wartet. Noch nichtmal auf ein Buch konnte ich mich konzentrieren.

 

Um kurz nach 0.00 Uhr kam sie zu mir. Ich musste mich dann neben die Wurfkiste setzen. Wieder warten angesagt.

 

Um halb eins waren wir dann nochmal kurz draußen, natürlich mit Taschenlampe - man weiß ja nie.

 

Um kurz vor drei schien es dann ernst zu werden - Charlie kam immer wieder aus der Wurfkiste  raus zu mir, jammerte, ich musste mich dann wieder dazu setzen und es war wieder gut, für den Moment jedenfalls. Sie wurde immer unruhiger, stand auf, legte sich hin.

 

Um 3.20 fingen dann die Presswehen an. Meine arme Maus hatte ganz schön zu kämpfen, mit kläglichem jammern zu jeder Wehe robbte sie sich durch die Wurfkiste. Endlich um 3.46 erblickte eine kleine Hündin das Licht der Welt. Charlie hat den Welpen ausgepackt, sich dann  mit der Nachgeburt und dem Abnabeln beschäftigt. Das kleine Wesen wurde abgeleckt, rumgerollt und beschwerte sich lautstark über die grobe Behandlung :-)) und machte sich gleich auf die Suche zu Mamas Zitzen.

 

Es ist immer wieder ein kleines Wunder wie eine Mutterhündin ganz genau weiß was sie zu tun hat und die Welpen sich direkt auf ihren überlebenswichtigen Weg zur Nahrungsquelle machen.

 

Die nächsten beiden Rüden hatten es einfacher, sie mussten sich nicht mehr so sehr durch die Enge kämpfen.

Jaja, wenn die Männer uns Frauen nicht hätten :-))

 

Der Rüde Nr. 3 hatte schon wieder einen beschwerlicheren Weg ins Leben. Er wurde im Geburtskanal von der Plazenta getrennt, die Fruchthüllen öffneten sich schon dann.

Charlie musste wieder arg pressen und war auch schon sichtlich ziemlich müde. Dann kam er. Das erste was man sah das kleine Schwänzchen. Kaum draußen hab ich ihn dann direkt man ordentlich gerubbelt, aha, der ersehnte Schrei. Der kleine musste sich aber erstmal 5 Minuten von dem schweren Gang nach draußen erholen.

 

Die Nachgeburt war aber noch nicht draußen. Naja, der kleine Kerl hat sich aufgerappelt und machte sich auch schon auf die Suche nach Mamas Zitzen.

 

Eine halbe Stunde später wieder Presswehen, diesmal unregelmäßig. Inzwischen war es viertel vor 8, die letzte Austreibung 1 Stunde her. Ich habe dann mal mit der TÄin telefoniert. Sollten noch Welpen drin sein, evtl. Wehenschwäche?

Wir kamen überein dass ich noch bis 9.30 Uhr warte, sollte sich bis dahin nichts getag haben, würde ich in die Praxis zum Röntgen und evtl. Wehenspritze fahren.

 

Um kurz nach 9 kam dann die Plazenta des letzten Welpen. Das hatte also die unregelmäßigen Presswehen verursacht.

 

Um 9.30 sind wir dann trotzdem mit warm eingepackten Welpen in die Praxis gefahren. Charlie wurde geröntgt - kein Welpe mehr drin. Wir hätten uns auch über 2 mehr gefreut, gab es doch so teilweise traurige Gesichter bei den Welpeninteressenten. Man macht immer gerne alle glücklich, aber es ist halt Natur. Die Welpen wurden auch noch von der TÄin untersucht, alle gesund.

Aber lieber 4 gesunde Welpen und Hündin, als nachher noch ein Kaiserschnitt und evtl. entstehende Komplikationen.

 

Charlie bekommt noch ein homöopathisches Mittel, damit die Gebärmutter sich wieder zurück bildet und für zuhause noch Fructose-/Calcium-Ampullen.

 

Zuhause habe ich dann noch einigen die freudige Nachricht verkündet und dann haben Charlie und ich nach 30 Std. erstmal den wohlverdienten Schlaf genossen.

Golden Retriever

 

 

"vom Wolfskeller"

 

Sonja Schmitz

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